<< zurück zu "Immerblühend"            Übersicht            weiter zu "Oberflächliche Plastik" >>

von Manuel Glüheisen

Ein Widerstand im Fließen des Gewässers verlangsamt den Strom meines vitalen Fortschritts.
Wenn ich einen ebenen Weg meine gefunden zu haben, stürzen sich unscheinbare Geier der
Lebenszirkulation auf meine bestrebendes vorankommen,
um das Vorankommen und somit zum Teil die Essenz selbst zu zerstören.
Vielleicht unbewusst, aber sie tun es angriffslustig.
Stets muss ich mich dem erdrückenden Wasserfall meiner Umwelt erwehren und werde
oft bis zum Wasserstrudel in das zerstörerische Nichts getrieben, aber bleiben Grundsätzen treu
und versuche zu entkommen.
Immer wieder gelingt es, doch jedes Mal werde ich schwächer und schon Unerheblichkeiten
Stellen schier unüberwindbare Hürden dar, die wichtige Teile meines Weges versperren.
Seltsam erschien mir dieser stolze, offenbar unverletzbare Schatten, das glühend rote Sonnenlicht auf den zu heißen Pflasterstein warf.
Er schien durch diese Wände durchgehen zu können und schreckliche Unwetter problemlos auszuhalten.
Er erschien mir seltsam, da er anders war, als die üblichen.
Er hatte mehr Tiefe, war schwärzer und letztlich stand er über allem.
Die Welt erstickt diesen Keim schnell las arrogant und auch ich ahmte den Schatten parodistisch und zynisch nach.
Dann beobachtete ich mal meinen Schatten und ließ ihm mit dem Element Wasser spielen,
als dass ich gegen das erdrückende Wasser kämpfe und merkte, wie Hürden im Boden versinken und mein Schatten keine Grenzen sah.
Jetzt sehe ich auch den verletzlichen, normalen Menschen mit dem seltsamen Schatten vor mir und erkenne einen tollen Weg.
Wie dumm doch meine zynische Parodie war.
Lustig gemacht über einen Menschen, dessen einziger Schatten meiner ganzen Person überlegen war.